
Für welche Indikationen gibt es wissenschaftliche Wirkungsnachweise für Curcumin?
Verantwortlich für die zahlreichen medizinischen Wirkungen ist hauptsächlich das gelbe Polyphenol Curcumin. Curcuma longa enthält Curcumin (Curcumin I), Monodesmethoxycurcumin (Curcumin II) und Didesmethoxycurcumin (Curcumin III). Curcumin wirkt stark antioxidativ, fängt Sauerstoff- und Stickstoffradikale ab und verhindert die Oxidation von Cholesterin. Außerdem hemmt es zahlreiche Entzündungsparameter wie Prostaglandine, Zytokine, Chemokine, Adhäsionsmoleküle, Wachstumsfaktoren und Transkriptionsfaktoren, so zahlreiche Studien, u.a von Mazieiro et al. Durch die Modulation zytokiner Signalwege sowie durch seine antioxidative Wirkung ist Curcumin geeignet, erfolgreich bei chronisch entzündlichen und degenerativen Erkrankungen eingesetzt zu werden. Curcumin wird auch in der aktuellen S-3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Colitis ulcerosa“ komplementär zu Mesalazin empfohlen.
Klinische Studien mit Curcuminpräparaten zeigten u.a. positive Effekte bei folgenden Indikationen:
- onkologische Indikationen
- Arthritis
- entzündlichen Darmerkrankungen
- postoperative Entzündungen (Gupta et al. 2013).
- Colitis ulcerosa (Empfehlung nach S3-Leitlinie)
Neuesten Untersuchungen zufolge sollen Curcumine auch bei Krebserkrankungen eine positive Wirkung erzielen. Datta und Banerjee analysierten die tumorhemmenden Eigenschaften in einer in-vitro-Studie. Bei verschiedenen Krebszelllinien, wie Brustkrebs und Melanome konnte Curcumin über die Hemmung von Phosphorylierungsprozessen dem Tumorwachstum entgegen wirken. Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Studie von Galindo. Die Forscher konnten mit Hilfe der Röntgenkristallographie zeigen, dass Curcumin das Enzym DYRK2 (Dual-Spezifität Tyrosin-geregelte Kinase 2) beeinflusst, das u.a. für die Zellproliferation und das Tumorwachstum zuständig ist.